Bevölkerungswarnung

Seit Mitte 2022 heulen in Wachtberg die Sirenen nur noch zur Warnung der Bevölkerung. Allerdings sind Sirenen heutzutage nicht mehr das alleinige Warnmittel. MIt Radio, Apps, Social Media und Cell Broadcasting ist längst ein Warnmittel-Mix aktiv, um möglichst viele Bürgerinnen und Bürger vor drohenden oder bestehenden Gefahren zu warnen. Wir geben hier einen Überblick über den Warnmittel-Mix in Wachtberg und dem Rhein-Sieg-Kreis.

Inhaltsverzeichnis

Sirenen - Stationär und Mobil

Sirenen bleiben mit die beste Möglichkeit die Bevölkerung über mögliche Gefahren zu warnen. Neben dem Feueralarm gibt es aber auch Warnsignale zur Bevölkerungswarnung, die nach dem Ende des Kalten Krieges kaum mehr zu hören waren. Gemeint ist der einminütige auf- und abschwellende Heulton – im Volksmund auch „Fliegeralarm“ genannt. Dieser Begriff stammte noch aus Kriegszeiten, da sie die kommenden Flugzeuge ankündigten. Da diese Bedrohung mit der Wiedervereinigung wegfiel, verstummte auch das Signal. Heutzutage gibt es aber Ereignisse – vor allem Unwetter – die das Signal wieder zu einem wichtigen Element in der Bevölkerungswarnung machen. Daher sollte man wissen, was zu tun ist, wenn die Sirenen wieder heulen.

WARNUNG DER BEVÖLKERUNG

1 Minute, auf- und abschwellender Heulton

Bedeutung: Gefahr, Radio einschalten!

Bei diesem Signal sollten Sie sich wie folgt verhalten:

  • Geschlossene Räume aufsuchen
  • Fenster und Türen schließen
  • Radio einschalten und auf Durchsagen achten
  • Nachbarn informieren
  • Auf eventuelle Lautsprecherdurchsagen von Feuerwehr oder Polizei achten
  • Die Notrufnummern 110 und 112 nur bei wirklichen Notfällen anrufen.

Bei den Probealarmen sind diese Vorsichtsmaßnahmen natürlich nicht erforderlich. 

Als Radiosender sollte man sich die Frequenzen von Radio Bonn/Rhein-Sieg merken. Da kann sich die Leitstelle in Siegburg live aufschalten und weitere Anweisungen geben. In Wachtberg empfangt ihr Radio Bonn/Rhein-Sieg über die Frequenzen UKW 97,8 MHz oder UKW 99,9 MHz. Hinweis: Eine Live-Schaltung in den Internet-Stream von Radio Bonn/Rhein-Sieg ist technisch nicht möglich.

Neben den stationären Sirenen gibt es bei der Feuerwehr Wachtberg auch mobile Warnsirenen. Diese sind in den Löschgruppen Fritzdorf und Villip stationiert und können dort mit den Mannschaftsfahrzeugen zu einem geeigneten Punkt gefahren werden und dort ebenfalls die Warntöne auslösen. Darüber hinaus dienen die Geräte auch dazu über Lautsprecherdurchsagen weitere Anweisungen zu geben. Entweder über vorgefertigte Texte zu Themen wie Unwetter, Brandereignisse oder besondere Gefahren in der Luft oder selbstgesprochen bei individuellen Warnlagen. Neben der mobilen Warnsirenen können Lautsprecherdurchsagen auch über andere Fahrzeuge der Feuerwehr Wachtberg erfolgen. Beispiel hierfür wäre der ELW1 der Löschgruppe Berkum.

Ist die Gefahr vorbei, dann folgt der 1 minütige Dauerton zur Entwarnung. Das bedeutet, dass die Gefahr vorüber ist und die genannten Schutzmaßnahmen aufgehoben werden.

Unser Video zeigt einmal in voller Länge den auf- und abschwellenden Heulton zur Bevölkerungswarnung, eine Lautsprecherdurchsage zum Thema Unwetter und den einminütigen Dauerton zur Entwarnung. Alles von einer unserer mobilen Warnsirenen. Also Ton an und Film ab:

Die Warn-App NINA

Seit einigen Jahren stellt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) die Warn-App NINA zur Verfügung. In Kombination mit der Webseite warnung.bund.de stellt es damit ein bundesweites mobiles Warn- und Informationssystem zur Verfügung. Dabei warnt NINA nicht nur vor Gefahren aufgrund von Einsätzen, sondern übernimmt auch die Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes. Die App gibt es für iPhone und Android.

Um Warnungen zu erhalten, muss man zunächst die abonnierten Orte hinzufügen. In den Einstellungen kann man – vor allem für Wetterwarnungen – die Schwellwerte einstellen, ab wann man gewarnt werden möchte. Dort kann man zusätzlich den standortbezogenen Dienst aktivieren. Dann wird man auch für den Ort gewarnt, an dem man sich gerade aufhält. Auch wenn man kann als Ort Wachtberg ausgewählt hat, erhält man jedoch Bevölkerungsschutz-Warnungen für den gesamten Rhein-Sieg-Kreis. Schaut daher im Meldungstext, ob Wachtberg konkret betroffen ist.

Je nachdem lohnt es sich zusätzlich den Nachbarkreis – bspw. Bonn oder Ahrweiler – mit aufzunehmen. Dann erhält man auch Warnungen aus angrenzenden Gebieten. In Rheinland-Pfalz – und damit auch im Kreis Ahrweiler – erfolgen die Meldungen zum Bevölkerungsschutz allerdings über die App KatWarn. Von daher lohnt sich vielleicht auch ein Blick auf diese App.

Weitere Informationen zur Warn-App NINA gibt es auf der Webseite des BBK – wir empfehlen euch in jedem Fall die Installation.

Cell Broadcasting

Die Bevölkerung über drohende Gefahren zu warnen, hat mit der Flutkatastrophe 2021 erneut an Bedeutung gewonnen. Als neue Technologie wurde daher 2022 das „Cell Broadcasting“ im Warnmittel-Mix ergänzt.

Dabei erhalten Smartphones, die sich in einer bestimmten Funkzelle befinden, eine Meldung auf ihren Bildschirmen angezeigt:

Anders als bei einer SMS erfolgt keine 1:1 Nachricht und anders als bei NINA ist keine App erforderlich.

Erforderlich ist lediglich ein eingeschaltetes Smartphone mit Android oder iOS und eine Verbindung zum Mobilfunknetz.

Dabei erfolgt die Meldung über alle Netzbetreiber. Es ist also egal, bei welchem Mobilfunkanbieter einen Vertrag hat.

Den genauen Ablauf des Cell Broadcasting zeigt folgendes Schaubild der Deutschen Telekom:

Vorteile des Cell Broadcasting ist, dass man Warnungen auf einzelne Funkzellen beschränken kann und dass hierzu keine Internetverbindung notwendig ist. Lediglich das Mobilfunknetz muss funktionieren.

Aber Vorsicht: Nicht jedes Smartphones ist bereit für den Empfang einer Cell Broadcast Nachricht. Achten Sie daher, dass Sie die aktuellen Betriebssysteme von Android und iOS installiert haben. Einige ältere Smartphones erhalten hierzu aber keine Updates mehr.

Weitere Informationen zum Thema Cell Broadcasting mit ausführlicher FAQ gibt es beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

Webseite und Social Media

In der heutigen Zeit ist die Warnung über unsere Online-Kanäle ein wichtiger Bestandteil in der Bevölkerungswarnung. Hierüber sind – neben Sirenen-Signalen und der Warn-App NINA – in kurzer Zeit ebenfalls viele Personen erreichbar. Mit den Möglichkeiten der sozialen Medien können Warnmeldungen auch schnell geteilt und verbreitet werden – ein zusätzlicher Vorteil dieser Warnmöglichkeiten.

Zur Warnung bedienen wir uns zum einen zentralen Meldungen und werten diese hinsichtlich ihrer Relevanz aus. Beispiel hierfür sind die Wettermeldungen des Deutschen Wetterdienstes. Wir informieren euch über Vorab-Warnungen von Unwettern ab der Stufe 3 und geben Handlungsempfehlungen. Da auch wir nicht wissen, wie sich das Wetter aber konkret entwickelt, geben wir keine weiteren Warnungen mehr raus, sondern verweisen an die Wetter-Profis des Deutschen Wetterdienstes. Bei Meldungen über die Warn-App NINA veröffentlichen wir diese Meldungen – insofern sie für Wachtberg relevant sind.

Wenn wir im Einsatz sind, dann erfolgt auch mal eine Warnung aus dem Einsatz heraus. Wird diese nicht über NINA ausgeliefert, so nutzen wir unsere eigenen Meldungen und veröffentlichen diese – manchmal verbunden mit unseren Symbolbildern.

Dabei gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten an Kanälen, die wir Online nutzen: Allen voran natürlich unsere Webseite www.feuerwehr-wachtberg.de. Wir sind auch als @ffwachtberg bei Facebook, Instagram und mit eigenem WhatsApp-Kanal vertreten. Es lohnt sich also uns auch dort zu folgenden, damit ihr unsere Informationen aus erster Hand bekommt. Vor allem der Facebook-Kanal wird meist recht zeitnah mit Kurzmeldungen versorgt.

Schaut also auch mal bei uns Online vorbei: