EB 21-088 – 21-119 | 14./15.07.2021 Sturmtief Bernd über Wachtberg

Gegen Mittag begann es über dem Gemeindegebiet von Wachtberg an zu regnen. Dieser intensivierte sich über die Zeit und blieb dauerhaft bestehen. Gegen 15:00 Uhr kam die erste Alarmierung für die Feuerwehr Wachtberg, dass in Niederbachem im Bereich des Mehlemer Baches bereits das Wasser überlaufen würde und drohte in Häuser zu laufen. Die Erkundung vor Ort ergab jedoch, dass der Bach noch nicht über die Ufer trat. Vorsorglich wurde jedoch der Mehlemer Bach kontrolliert und die Brücken abgeklappt.

Da bereits im Rhein-Sieg-Kreis die Führungsstellen aktiviert wurden, wurde gegen 15:30 Uhr die Funkzentrale Berkum in Betrieb genommen und die IuK-Gruppe der Feuerwehr Wachtberg aktiviert. Ab ca. 16:00 Uhr übernahm die IuK-Gruppe die Steuerung der Einsätze im Gemeindegebiet.

Als erste Maßnahme wurden weitere Erkunder ausgesandt, um vor allem auch den Bachlauf des Godesberger Baches zu erkunden. Auf dem Weg Richtung Bad Godesberg und zurück bis nach Arzdorf zeigte sich, dass die Wassermassen bislang aufgenommen werden konnten.

Schnell kamen jedoch die ersten Einsatzmeldungen rein. Erste Meldung war die überflutete K57 zwischen Villip und Gimmersdorf. Da die Straße nicht mehr passierbar war, wurde die Verbindung vom Bauhof vorsorglich gesperrt. Auch die L123 von Adendorf in Richtung Meckenheim war schnell überflutet und wurde von Meckenheimer Seite gesperrt. Gleiches galt für die Zufahrt zur Burg Münchhausen. Es folgte weitere Einsätze mit vollgelaufenen Kellern, Geröll auf der Straße und weiter Überschwemmungen. An der L123 zwischen Adendorf und Arzdorf war ein Fahrzeug in den Graben gerutscht. Den Insassen ging es jedoch gut und von daher kein Einsatz für die Feuerwehr.

Die Einsatzstellen waren hierbei über das gesamte Gemeindegebiet verteilt und es zeigte sich keine Konzentration in wenigen Ortschaften wie bei den vergangenen Unwettern. Daraufhin wurde kurz vor 18:00 Uhr Vollalarm für die Feuerwehr Wachtberg ausgelöst und in den Gerätehäusern eine Bereitschaft gebildet.

Es folgten weitere Einsätze: Ein Fahrzeug, das in der Zufahrt der Burg Münchhausen im Wasser stecken blieb konnte sich selbst befreien. Zwei umgestürzte Bäume wurde von den Einsatzkräften entfernt. In einem Fall wurde eine Straßenlaterne beschädigt und dafür der Energieversorger verständigt. Im Limbachstift in Berkum drang über einen Lichtschacht Wasser in den Keller. Mit einem provisorischen Damm konnte das Wasser abgeleitet werden.

Kurz vor 20:00 Uhr wurde gemeldet, dass der Burggraben der Burg Odenhausen in Berkum drohte überzulaufen. Da hierdurch nicht nur eine Gefährdung der Burg, sondern auch weiterer Gebäude und Liegenschaften in der Umgebung drohte, wurden sofort Einsatzkräfte dorthin alarmiert, um den Burggraben zu sichern. Mit der Fahrzeugpumpe des LF20 Berkum und weiteren Chiemseepumpen konnte zunächst der Wasserspiegel gehalten, später auch gesenkt werden. Allein diese Einsatzstelle war nach knapp 5 Stunden beendet.

Parallel drohte ein Regenrückhaltebecken bei Ließem überzulaufen und drohte die Wohnbebauung zu überschwemmen. Auch hier wurde mit einem massiven Pumpeneinsatz der Wasserspiegel gehalten und gesenkt, um weiteren Schaden zu verhindern.

Da die Einsatzlage in Wachtberg stabil blieb und sich die Einsatzlage in Rheinbach und Swisttal weiter zuspitzte, wurden gegen 22:30 Uhr zwei Fahrzeuge zur überörtlichen Hilfe entsandt.

Die letzten Einsätze waren eine große Menge Geröll auf der Straße bei der Burg Gudenau und nochmals Wasser im Keller eines Wohnhauses. Diese Einsätze waren gegen 02:30 Uhr abgearbeitet. Damit endete auch die Bereitschaft der IuK-Gruppe in der Funkzentrale Berkum.

Insgesamt waren alle Löschgruppen der Feuerwehr Wachtberg mit 75 Einsatzkräften im Einsatz und in Bereitschaft. Von 15:00 Uhr bis 02:30 Uhr wurden insgesamt 32 Einsatzstellen abgearbeitet. In der Gemeinde Wachtberg kam es zu keinen größeren Schäden und es kamen keine Personen zu Schaden.

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